24. Dezember 2017

pics4peace Workshop Würzburg – Teil 1

Im Dezember hielt Winfried Muthesius einen Workshop für junge Künstler der Fakultät Gestaltung der Universität Würzburg. Es war der Auftakt der Aktion pics4peace, die junge Menschen zwischen 16 und 26 motivieren will, kreative Beiträge zum Thema Frieden und Demokratie zu leisten und sich so gegen den Radikalismus, Populismus, Antisemitismus und sonstige Ausgrenzung von Menschen in unserem Land zu engagieren. Träger des Projekts 2017/18 ist die Stadt Würzburg. Von hier aus soll es weiter gehen in andere Kommunen, um möglichst viele zu erreichen und dadurch Demokratie in Freiheit stärken.

Winfried Muthesius erklärt die Technik pittura oscura – hier der Schädel eines Pogrom-Opfers, mit dem er arbeitet.

Das Mehrfach-Layering des pittura oscura bietet sich an, um sich mit der Geschichte, den Herausforderungen der Gegenwart und möglichen Perspektiven für die Zukunft auseinanderzusetzen und das Ganze in einem Werk zu verdichten.

Veronika Genslein vom Staatlichen Museum für Franken erläutert die Stationen von Krieg und Gewalt in der über 1300jährigen Geschichte der Stadt Würzburg

Historischer Bezugspunkt ist der Habima-Skandal von 1930. Es handelt sich um die größte und brutalste antisemitische Ausschreitung in Würzburg vor 1933, also in Zeiten, in denen noch eine frei gewählte Demokratie an der Regierung war. Tatort war das Stadttheater, wo die russische Theatergruppe „Habima“ ein jüdisches Stück namens „Der Dibbuk“ aufführte. Ca. 1000 Besucher wurden geschlagen, verletzt, verfolgt und in Todesängste getrieben.

Ein Schädelbild von Muthesius wird durch die Stadt bis zum Theater getragen – Innehalten und Anhalten neben einer Gedenktafel: Sie verweist auf die Sammelstelle, von der aus Würzburger Juden in die KZs deportiert wurden.